Endlich, nach zwei Jahren, fand auch wieder ein Theaterabend zum Kibiwe statt.
Theaterabend, das bedeutet: Das ganze Stück wird für Interessierte noch einmal aufgeführt. Die Kibiwe-Band und die Bemos sind auch dabei.
Der Franziskussaal ist zwar nicht voll, aber gut gefüllt.
Vielen Dank an den Ersatzmann für den den Erzbischof von Rio und gute Besserung an den Schauspieler, der wegen Krankheit ausfallen musste!
Eine ganze Reihe von Ehrengästen hatte sich eingefunden.
In der Pause gab es Gelegenheit zu essen …
… und sich auszutauschen.
Die Zuschauer*innen in der letzten Reihe.
Am Ende waren alle froh und glücklich.
Nach dem Aufräumen ging es zur Aftershowparty.
Nach reiflicher Überlegung zeigt die Homepage auch dieses Jahr wieder ein ausgewähltes Bild davon. Das entsprechende Video (mit Ton!) wird hier nach reiflicher Überlegung aber nicht geteilt.
Beethovens Ode an die Freude, fünfstimmig auf fünf Flöten gespielt – ein Ohrenschmaus!
Auch Julius Kardinal Döpfner und Dom Helder Camara hatten noch einen letzten Auftritt.
Ihr Fazit: Das ökumenische Kibiwe in Neufahrn ist eine wunderbare Sache, besonders in diesen turbulenten Zeiten!
Das nächste Kibiwe ist geplant für den 3.11. bis 5.11. Das Thema wird voraussichtlich Abraham sein.
Den Termin kann man sich also schon mal vormerken.
Die Fotos waren auch dieses Jahr wieder von Gabi. Vielen Dank!!
CAMM ist ein Projekt für Kinder in Recife in Brasilien.
CAMM gehört zum Stadtteil Linha do Tiro, einer Favela.
Was eine Favela ist, das erklärt man am besten, indem man erzählt, wie sie entstehen:
Obdachlose Menschen bauen irgendwo auf freien Flächen bei einer Stadt oder in einer Stadt notdürftige Behausungen. Die ersten Favelas in Brasilien entstanden schon vor über 150 Jahren und ihre ersten Bewohner und Bewohnerinnen waren ehemalige Sklaven.
Gewachsen sind die Favelas, weil Menschen vom Land in die Stadt ziehen. Auch dort hatten diese Menschen keine Perspektive. Wenn man buchstäblich nichts besitzt, dann bleibt einem nichts anderes übrig als irgendwo illegal zu leben.
Deshalb haben Favelas keinen Anschluss an das Stromnetz und auch keine Versorgung mit fließendem Wasser. Niemand kümmert sich darum, dass der Müll entsorgt wird.
Es gibt keine Schulen und keine Krankenhäuser. Es gibt keine Spielplätze und auch keine Polizei, an die man sich wenden kann.
Die Erwachsenen sind oft arbeitslos und können sich nicht um ihre Kinder kümmern. Um zu überleben, suchen die Menschen nach Wertvollem im Müll oder betteln, auch die Kinder.
Vor über 40 Jahren klopften drei Kinder an der Haustüre von Roberta und Ademilson. Sie baten um Essen für sich und ihre kleineren Geschwister.
Roberta gab den Kindern Essen und lud sie ein, jeden Abend zu ihr zu kommen: Roberta wollte ihnen das Lesen und Schreiben beibringen.
Schon wenige Wochen später waren es 30 Kinder, die jeden Tag zu Roberta und Ademilson kamen.
Und so haben Roberta und Ademilson CAMM gegründet und es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, Kindern aus ihrer Favela eine Lebensperspektive zu geben.
Über 5000 Kinder wurden schon in CAMM betreut.
Heute arbeiten Menschen in CAMM, die selber als Kinder dort aufgewachsen sind.
Es ist der einzige Ort in Linha do Tiro, wo Kinder ohne Angst spielen und Kinder sein können.
Zum Kibiwe 2022 kam auch Domitila, die Tochter von Roberta und Ademilson. Auch wenn sie jetzt in Deutschland lebt, ist es eine ihrer wichtigsten Aufgaben, die Verbindung zu halten zwischen CAMM und den Menschen hier, die CAMM unterstützen wollen und die sich für CAMM interessieren.
Früh am Morgen wird erst einmal die wunderschöne Fahne ausgiebig bewundert.
Derweil spielt die Kibiwe-Band sich ein, verstärkt von den Kirchenspatzen (die übrigens immer auf der Suche nach neuen Sängern und Sängerinnen sind!)
Ein Blick von der Empore.
Lukas macht mit den Kindern zusammen den Rückblick, dann gibt es die letzte Ausgabe des Extrablattes in einer sensationell hohen Auflage.
Trotzdem ist die Zeitung in kürzester Zeit ausverkauft!
Alle Kinder vom Kibiwe haben sich Gedanken gemacht, was Menschen in einer Favela dringend brauchen. Elke als Projektleiterin stellt die vielfältigen Ideen vor.
Neben Möbeln, Essen und Trinken, haben die Kinder auch an einen Wasseranschluss, Stromversorgung, Internetzugang und natürlich auch an einen vernünftigen PC gedacht.
Christina hält die Predigt. Und sie wird btw. dem Kibiwe treu bleiben.
Domitila erzählt von ihrer Arbeit und von CAMM, das Projekt, das Roberta und Ademilson, ihre Eltern, gegründet haben.
(Die Übersetzung von dem, was Roberta und Ademilson erzählen, kommt noch!)
Die Kinder mit ihren Fürbitten.
Berühren ist erlaubt!
Ratet mal, was der Kibiwehit 2022 ist?
Für die Mitarbeitenden gibt es Segensbändchen, die uns Carlos, der Bruder von Domitila, aus Morro da Conceicao besorgt hat.
Derweil kann man im Franziskussaal die Bastelarbeiten der Kinder bewundern.
Seit mehreren Jahren bemühen wir uns, beim Basteln das Prinzip „Upcycling“ abzuwenden.
Schöne Sachen sind da entstanden!
Die Kinder in Neufahrn wissen jetzt, wer Dom Helder Camara war, der sich nie seinen Traum von einer besseren Welt wegnehmen ließ.
So wie auch Roberta und Ademilson.
„Wenn einer alleine träumt, ist es nur ein Traum, wenn viele gemeinsam träumen, dann ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.
Schon früh am Morgen ist die Stimmung bestens. Btw, dieses Lied heißt aus gutem Grund „Lessie-Lied“.
Große Versprechen – werden sie eingehalten werden?
Tatsächlich (Man beachte das Nummernschild)! Dom Helder ist nach Recife gekommen, aber er will weder im bischöflichen Palast wohnen noch einen Cadillac besitzen.
Seinen Generalvikar wundert’s, Reginaldo und Pfarrer Morris sind begeistert vom neuen Erzbischof.
In Brasilien hat das Militär die Macht übernommen – das verheißt nichts Gutes!
In Morro da Conceicao sind Dona Sevi und Reginaldo zu Hause. Dort legen nicht die Pfarrer, sondern die Armen das Evangelium aus.
„Selig sind die arm sind im Geiste, denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Wer versteht das wohl besser – die Armen oder die Reichen?
Menschenrechte gelten den Militärs nicht viel und auch nicht Medien, die frei darüber berichten.
Deshalb bringen sie die Zeitungen und das Fernsehen unter ihre Kontrolle.
„Dom Helder ist ein Terrorist und ein Feind der Menschen!“ – das müssen die Medien berichten.
Aber das stimmt nicht. Die Kinder beim Kibiwe durchschauen diese Lüge.
Pfarrer Morris ist verschwunden. Der Generalvikar und Cecilia sind um die Sicherheit von Dom Helder besorgt.
„An mich traut sich das Militär leider nicht ran, weil ich berühmt bin,“ sagt Dom Helder. „Dafür entführen sie meine Freunde und bringen sie um.“
Eine schreckliche Zeit!
Die Militärs bieten Dom Helder „Polizeischutz“ an. Aber der lehnt ab: „Ich habe schon drei Bodyguards: Vater, Sohn und Heiliger Geist.“
Währenddessen wird in der Küche schon fleißig fürs Mittagessen gekocht.
Die guten Nudeln vom Pflüglerhof mit der berühmten Tomatensoße!
Auch die Gummibärli zum Nachtisch wurden nicht vergessen.
Danach wie immer der Umbau in Rekordzeit, denn das Szenenspiel geht weiter.
Währenddessen ist jemand neu zum Kibiwe gestoßen …
Domitila ist da!
Statt in die Schule zu gehen müssen die Kinder im Müll nach „wertvollen“ Sachen suchen, damit sie und ihre Familie überleben können.
In der Favela gilt das Gesetz des Stärkeren. Auch die Polizei interessiert sich nicht für die Menschen dort und hilft ihnen nicht.
In Brasilien herrscht nicht mehr das Militär, aber für die armen Menschen hat sich nichts gebessert.
In der Gemeinde von Morro da Conceicao aber gilt das Gesetz des Gottesreiches.
„Niemand ist hilflos! Auch ein zehnjähriges Kind kann einem Fünfjährigem helfen!“ sagt Ademilson.
Roberta und er leiten dort eine Jugendgruppe.
Die Menschen dort setzen sich gemeinsam für Gerechtigkeit ein, ohne Gewalt.
Das ist es, wenn Jesus sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Domitila mit Ademilson und Roberta aus dem Szenenspiel … hmmm
Am Nachmittag geht es in den Gruppen weiter – zu den 5. und 6. Klassen kommen die Capoeira-Tänzer und -Tänzerinnen aus Freising.
Vielen Dank!
Am Abend geht das Szenenspiel weiter:
Roberta und Ademilson haben geheiratet und wohnen jetzt in der Favela Linha do Tiro.
Straßenkinder klopfen bei Roberta und betteln um Essen.
Roberta lädt die Kinder ein, jeden Tag zu kommen. Sie gibt ihnen zu essen und bringt ihnen Lesen und Schreiben bei.
Immer mehr Kinder kommen nun jeden Tag zu ihr. Sie und Ademilson wollen sich um die Kinder kümmern.
Wie wird die Geschichte weitergehen?
Unsere helfenden Hände.
Unser phantastisches Küchenteam.
Die fleißigen Helfer und Helferinnen hinter der Bühne.
Unsere evangelische Pfarrerin Karin Jordak und unsere katholische Pastoralreferentin Christina Brandl-Bommer begrüßen gemeinsam die Kinder und die Mitarbeitenden beim Kibiwe.
Vor dem II. Vatikanischen Konzil war das undenkbar!
Der Moderator beim Kibiwe – Lukas.
Dom Helder Camara arbeitet mit Frauen auf Augenhöhe zusammen. Die anderen Bischöfe sind erstaunt.
Das ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, btw.
„Rio ist eine der schönsten Städte der Welt …“
„Und Rio ist eine der grauenhaftesten Städte dieser Welt …“
Cadillac, Dosenöffner oder Scheck?
Wer entscheidet sich freiwillig für einen Dosenöffner?
Ein Blick in den Franziskussaal – so muss ein Kibiwe ausschauen!
Die Zeitungen beim Kibiwe sind heiß begehrt …
Alle wollen die Predigt von Dom Helder Camara hören – aber wo bleibt er nur?
„Die Welt teilt sich nicht in die Menschen, die an Gott glauben, und die Menschen, die nicht an Gott glauben.
Sie teilt sich in Menschen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, und in Menschen, die das nicht tun.“
„Ein bisschen spenden, das ist doch genug!“
„Nein, Dom Helder hat Recht. Die Reichen müssen mit den Armen teilen!“
In vielen Punkten ist das II. Vatikanische Konzil ein Erfolg:
Evangelische, katholische und orthodoxe Christen arbeiten jetzt zusammen und mit den anderen Religionen will man in Frieden leben.
Die Gottesdienste wurden verständlicher und lebensnaher.
Aber dass die Kirche Macht und Reichtum abgibt und selber arm wird? Das können sich die meisten Bischöfe überhaupt nicht vorstellen.
Doch einige Bischöfe beschließen: Wir wollen arm und einfach leben!
Mit dabei: Dom Helder Camara.
Der Rio verlässt und Bischof von Recife wird.
Reginaldo gefällt das. Er stammt nämlich aus Recife. Er ist gespannt, wie es dort mit Dom Helder Camara weitergehen wird.
Unser Mann an der Filmkamera.
Was sonst noch geschah:
Den Fahnenmast schmückt jetzt eine handgemalte Kibiwe-Fahne (wir berichteten). Dem Kibiwe 2022 angemessen werden spezielle Highlights beworben und eine spontane, aber höchst professionelle Fahnenzeremonie wurde abgehalten.
Und zu guter Letzt – Das hat Lukas am Nachmittag gemacht:
In einer Woche ist Kibiwe – und das hat sich in den letzten Wochen getan:
Die Kibiwe-Band hat sich getroffen.
In insgesamt vier Abendproben wurde das Stück das erste Mal geprobt.
Auch diese Szene …
Ein Foto vom Zwischentreffen.
Und natürlich haben wir dabei auch den Samba geübt. Es geht schon viel besser, deshalb gibt es davon hier ein Video.
Vom Countdown-Treffen gibt es leider kein Foto, dafür aber Zahlen: 158 Kinder haben sich fürs Kibiwe angemeldet und ungefähr 100 Mitarbeitende.
Eindrücke von der Sonntagsprobe
Am 30. Oktober traf sich das Ensemble, um das gesamte Stück Szene für Szene zu proben.
Schon ab 10 Uhr vormittags stehen zahlreiche fleißige Helfer und Helferinnen in der Küche und bereiten die Verpflegung vor.
Letzte Vorbereitungen laufen.
Das schaut schon ganz gut aus, aber es ist noch nicht perfekt. Was die Dame im Hintergrund mit dem Schöpflöffel vorhat und ob tatsächlich ein Schöpflöffel in der Geschichte vorkommt, das kann hier leider noch nicht verraten werden.
Die Geschichte von Dom Helder Camara ist eine moderne Geschichte und so sind auch die Kostüme dieses Jahr modern.
Unser Weg wird uns nach Rio und Recife führen … und nach Rom!
Besuch am späten Abend bei Dom Helder Camara.
Natürlich wird uns die Geschichte auch in eine Favela führen.
In der Flüstertüte fehlte die Batterie bei der Probe …
Mit diesen beiden Leuten wird das Szenenspiel enden und eine neue Geschichte beginnen.
Im Franziskussaal tut sich was …
Der Teppich hängt und die Beleuchtung ist installiert.
Mehr oder weniger gespannte Erwartungen beim Großtreffen zum Kibiwe 2022 – dieses Jahr wieder in großer Runde im Franziskussaal.
Das Kibiwe-Team stellt sich vor … soweit das eben möglich ist. Krankheitsbedingt fehlen gleich vier Mitglieder an diesem Abend.
Viele Jugendliche und Erwachsene sind gekommen um beim Kibiwe dabei zu sein: Als Betreuung in den Kindergruppen, in der Band, im Ensemble, bei den Helfenden Händen, den Bemos oder in der Küche.
Obwohl der Saal voll ist – das sind bei Weitem nicht alle, die mitarbeiten werden!
Nachdem es eine kurze Einführung in das diesjährige Thema gab und auch eine Einführung, wie so ein Kibiwe organisatorisch abläuft (für alle Neuen und zur Wiederholung für die Erfahrenen), finden sich die Gruppen zusammen.
Eine Jahrgangsstufe, so sieht es aus, findet keine Betreuerinnen oder Betreuer …
… von wegen!
Schon drei Tage später, beim Workshop, ist auch diese Lücke gefüllt.
Auf dem Bild oben sieht man die Begrüßung, dann wird Samba getanzt. Immerhin geht es beim Workshop ums Praktische.
Brasilien!
Samba!
Obwohl die Stimmung für den ersten Versuch wirklich nicht schlecht ist und auch die Performance seitens der Bemos und den Teilnehmenden hervorragend – es gibt ein Versprechen: Keine Bilder.
Deswegen: Kein Bild.
Dann geht es zu den einzelnen Stationen: Spiele werden vorgestellt, ruhige Spiele …
und Bewegungsspiele.
Wie lebt man in einer Hütte in einer Favela in Brasilien? Christina zeigt Fotos und hat sogar im Kleinen Saal eine improvisierte Hütte aufgebaut: Wenig Platz, schlechte Wände, kein fließendes Wasser, oft kein Strom … ihre Station hat mit der Gemeinschaftsarbeit zu tun, zu der alle beim Kibiwe etwas beitragen werden.
Bei Gabi kann man tolle Bastelideen bekommen – Upcycling ist schon seit Jahren ein Thema beim Kibiwe und dieses Jahr besonders.
Und fast alles in grün-gelb-(blau), den Farben Brasiliens. Einzelne alte Socken in diesen Farben dürften in den nächsten Wochen in Neufahrn heiß begehrt sein!
Beim Behördenspiel Kibiwe 2022 geht es darum, das Thema Gerechtigkeit spielerisch erfahrbar zu machen.
Mit dabei – das blaue Pferd.
Nach intensiven zwei Stunden geht der Workshop zu Ende.
Adeus e boa sorte!
(Auf Wiedersehen und viel Erfolg beim Vorbereiten in den Gruppen!)