Schon früh am Morgen ist die Stimmung bestens. Btw, dieses Lied heißt aus gutem Grund „Lessie-Lied“.
Große Versprechen – werden sie eingehalten werden?
Tatsächlich (Man beachte das Nummernschild)! Dom Helder ist nach Recife gekommen, aber er will weder im bischöflichen Palast wohnen noch einen Cadillac besitzen.
Seinen Generalvikar wundert’s, Reginaldo und Pfarrer Morris sind begeistert vom neuen Erzbischof.
In Brasilien hat das Militär die Macht übernommen – das verheißt nichts Gutes!
In Morro da Conceicao sind Dona Sevi und Reginaldo zu Hause. Dort legen nicht die Pfarrer, sondern die Armen das Evangelium aus.
„Selig sind die arm sind im Geiste, denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Wer versteht das wohl besser – die Armen oder die Reichen?
Menschenrechte gelten den Militärs nicht viel und auch nicht Medien, die frei darüber berichten.
Deshalb bringen sie die Zeitungen und das Fernsehen unter ihre Kontrolle.
„Dom Helder ist ein Terrorist und ein Feind der Menschen!“ – das müssen die Medien berichten.
Aber das stimmt nicht. Die Kinder beim Kibiwe durchschauen diese Lüge.
Pfarrer Morris ist verschwunden. Der Generalvikar und Cecilia sind um die Sicherheit von Dom Helder besorgt.
„An mich traut sich das Militär leider nicht ran, weil ich berühmt bin,“ sagt Dom Helder. „Dafür entführen sie meine Freunde und bringen sie um.“
Eine schreckliche Zeit!
Die Militärs bieten Dom Helder „Polizeischutz“ an. Aber der lehnt ab: „Ich habe schon drei Bodyguards: Vater, Sohn und Heiliger Geist.“
Währenddessen wird in der Küche schon fleißig fürs Mittagessen gekocht.
Die guten Nudeln vom Pflüglerhof mit der berühmten Tomatensoße!
Auch die Gummibärli zum Nachtisch wurden nicht vergessen.
Danach wie immer der Umbau in Rekordzeit, denn das Szenenspiel geht weiter.
Währenddessen ist jemand neu zum Kibiwe gestoßen …
Domitila ist da!
Statt in die Schule zu gehen müssen die Kinder im Müll nach „wertvollen“ Sachen suchen, damit sie und ihre Familie überleben können.
In der Favela gilt das Gesetz des Stärkeren. Auch die Polizei interessiert sich nicht für die Menschen dort und hilft ihnen nicht.
In Brasilien herrscht nicht mehr das Militär, aber für die armen Menschen hat sich nichts gebessert.
In der Gemeinde von Morro da Conceicao aber gilt das Gesetz des Gottesreiches.
„Niemand ist hilflos! Auch ein zehnjähriges Kind kann einem Fünfjährigem helfen!“ sagt Ademilson.
Roberta und er leiten dort eine Jugendgruppe.
Die Menschen dort setzen sich gemeinsam für Gerechtigkeit ein, ohne Gewalt.
Das ist es, wenn Jesus sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Domitila mit Ademilson und Roberta aus dem Szenenspiel … hmmm
Am Nachmittag geht es in den Gruppen weiter – zu den 5. und 6. Klassen kommen die Capoeira-Tänzer und -Tänzerinnen aus Freising.
Vielen Dank!
Am Abend geht das Szenenspiel weiter:
Roberta und Ademilson haben geheiratet und wohnen jetzt in der Favela Linha do Tiro.
Straßenkinder klopfen bei Roberta und betteln um Essen.
Roberta lädt die Kinder ein, jeden Tag zu kommen. Sie gibt ihnen zu essen und bringt ihnen Lesen und Schreiben bei.
Immer mehr Kinder kommen nun jeden Tag zu ihr. Sie und Ademilson wollen sich um die Kinder kümmern.
Wie wird die Geschichte weitergehen?
Unsere helfenden Hände.
Unser phantastisches Küchenteam.
Die fleißigen Helfer und Helferinnen hinter der Bühne.
Unsere evangelische Pfarrerin Karin Jordak und unsere katholische Pastoralreferentin Christina Brandl-Bommer begrüßen gemeinsam die Kinder und die Mitarbeitenden beim Kibiwe.
Vor dem II. Vatikanischen Konzil war das undenkbar!
Der Moderator beim Kibiwe – Lukas.
Dom Helder Camara arbeitet mit Frauen auf Augenhöhe zusammen. Die anderen Bischöfe sind erstaunt.
Das ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, btw.
„Rio ist eine der schönsten Städte der Welt …“
„Und Rio ist eine der grauenhaftesten Städte dieser Welt …“
Cadillac, Dosenöffner oder Scheck?
Wer entscheidet sich freiwillig für einen Dosenöffner?
Ein Blick in den Franziskussaal – so muss ein Kibiwe ausschauen!
Die Zeitungen beim Kibiwe sind heiß begehrt …
Alle wollen die Predigt von Dom Helder Camara hören – aber wo bleibt er nur?
„Die Welt teilt sich nicht in die Menschen, die an Gott glauben, und die Menschen, die nicht an Gott glauben.
Sie teilt sich in Menschen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, und in Menschen, die das nicht tun.“
„Ein bisschen spenden, das ist doch genug!“
„Nein, Dom Helder hat Recht. Die Reichen müssen mit den Armen teilen!“
In vielen Punkten ist das II. Vatikanische Konzil ein Erfolg:
Evangelische, katholische und orthodoxe Christen arbeiten jetzt zusammen und mit den anderen Religionen will man in Frieden leben.
Die Gottesdienste wurden verständlicher und lebensnaher.
Aber dass die Kirche Macht und Reichtum abgibt und selber arm wird? Das können sich die meisten Bischöfe überhaupt nicht vorstellen.
Doch einige Bischöfe beschließen: Wir wollen arm und einfach leben!
Mit dabei: Dom Helder Camara.
Der Rio verlässt und Bischof von Recife wird.
Reginaldo gefällt das. Er stammt nämlich aus Recife. Er ist gespannt, wie es dort mit Dom Helder Camara weitergehen wird.
Unser Mann an der Filmkamera.
Was sonst noch geschah:
Den Fahnenmast schmückt jetzt eine handgemalte Kibiwe-Fahne (wir berichteten). Dem Kibiwe 2022 angemessen werden spezielle Highlights beworben und eine spontane, aber höchst professionelle Fahnenzeremonie wurde abgehalten.
Und zu guter Letzt – Das hat Lukas am Nachmittag gemacht:
In einer Woche ist Kibiwe – und das hat sich in den letzten Wochen getan:
Die Kibiwe-Band hat sich getroffen.
In insgesamt vier Abendproben wurde das Stück das erste Mal geprobt.
Auch diese Szene …
Ein Foto vom Zwischentreffen.
Und natürlich haben wir dabei auch den Samba geübt. Es geht schon viel besser, deshalb gibt es davon hier ein Video.
Vom Countdown-Treffen gibt es leider kein Foto, dafür aber Zahlen: 158 Kinder haben sich fürs Kibiwe angemeldet und ungefähr 100 Mitarbeitende.
Eindrücke von der Sonntagsprobe
Am 30. Oktober traf sich das Ensemble, um das gesamte Stück Szene für Szene zu proben.
Schon ab 10 Uhr vormittags stehen zahlreiche fleißige Helfer und Helferinnen in der Küche und bereiten die Verpflegung vor.
Letzte Vorbereitungen laufen.
Das schaut schon ganz gut aus, aber es ist noch nicht perfekt. Was die Dame im Hintergrund mit dem Schöpflöffel vorhat und ob tatsächlich ein Schöpflöffel in der Geschichte vorkommt, das kann hier leider noch nicht verraten werden.
Die Geschichte von Dom Helder Camara ist eine moderne Geschichte und so sind auch die Kostüme dieses Jahr modern.
Unser Weg wird uns nach Rio und Recife führen … und nach Rom!
Besuch am späten Abend bei Dom Helder Camara.
Natürlich wird uns die Geschichte auch in eine Favela führen.
In der Flüstertüte fehlte die Batterie bei der Probe …
Mit diesen beiden Leuten wird das Szenenspiel enden und eine neue Geschichte beginnen.
Im Franziskussaal tut sich was …
Der Teppich hängt und die Beleuchtung ist installiert.
Mehr oder weniger gespannte Erwartungen beim Großtreffen zum Kibiwe 2022 – dieses Jahr wieder in großer Runde im Franziskussaal.
Das Kibiwe-Team stellt sich vor … soweit das eben möglich ist. Krankheitsbedingt fehlen gleich vier Mitglieder an diesem Abend.
Viele Jugendliche und Erwachsene sind gekommen um beim Kibiwe dabei zu sein: Als Betreuung in den Kindergruppen, in der Band, im Ensemble, bei den Helfenden Händen, den Bemos oder in der Küche.
Obwohl der Saal voll ist – das sind bei Weitem nicht alle, die mitarbeiten werden!
Nachdem es eine kurze Einführung in das diesjährige Thema gab und auch eine Einführung, wie so ein Kibiwe organisatorisch abläuft (für alle Neuen und zur Wiederholung für die Erfahrenen), finden sich die Gruppen zusammen.
Eine Jahrgangsstufe, so sieht es aus, findet keine Betreuerinnen oder Betreuer …
… von wegen!
Schon drei Tage später, beim Workshop, ist auch diese Lücke gefüllt.
Auf dem Bild oben sieht man die Begrüßung, dann wird Samba getanzt. Immerhin geht es beim Workshop ums Praktische.
Brasilien!
Samba!
Obwohl die Stimmung für den ersten Versuch wirklich nicht schlecht ist und auch die Performance seitens der Bemos und den Teilnehmenden hervorragend – es gibt ein Versprechen: Keine Bilder.
Deswegen: Kein Bild.
Dann geht es zu den einzelnen Stationen: Spiele werden vorgestellt, ruhige Spiele …
und Bewegungsspiele.
Wie lebt man in einer Hütte in einer Favela in Brasilien? Christina zeigt Fotos und hat sogar im Kleinen Saal eine improvisierte Hütte aufgebaut: Wenig Platz, schlechte Wände, kein fließendes Wasser, oft kein Strom … ihre Station hat mit der Gemeinschaftsarbeit zu tun, zu der alle beim Kibiwe etwas beitragen werden.
Bei Gabi kann man tolle Bastelideen bekommen – Upcycling ist schon seit Jahren ein Thema beim Kibiwe und dieses Jahr besonders.
Und fast alles in grün-gelb-(blau), den Farben Brasiliens. Einzelne alte Socken in diesen Farben dürften in den nächsten Wochen in Neufahrn heiß begehrt sein!
Beim Behördenspiel Kibiwe 2022 geht es darum, das Thema Gerechtigkeit spielerisch erfahrbar zu machen.
Mit dabei – das blaue Pferd.
Nach intensiven zwei Stunden geht der Workshop zu Ende.
Adeus e boa sorte!
(Auf Wiedersehen und viel Erfolg beim Vorbereiten in den Gruppen!)
Dieses Jahr eine Menge, denn es wird um einen Mann namens Dom Helder Camara gehen.
Fotoquelle: wikipedia commons
Dom Helder Camara lebte von 1909 bis 1999 und war ein Bischof in Brasilien. Oben seht ihr schon einmal ein Foto von ihm. Der ältere Herr in der Mitte, das ist er.
Obwohl es also um eine Geschichte aus dem letzten Jahrhundert geht, war es am Anfang gar nicht so einfach, sich vertieft in sein Leben einzulesen.
Aktuelle Bücher über Dom Helder Camara in Deutsch gibt es nicht und die Bücher, die im letzten Jahrhundert geschrieben wurden, muss man antiquarisch kaufen! Oder man kann portugiesisch …
Kein Wunder, dass ihn kaum jemand von euch kennt.
Funktioniert gar nicht so schlecht, finde ich …
Das Internet ist eine große Hilfe und dank Google-Übersetzer kann ich Vieles lesen, was es auf brasilianischen Seiten über Dom Helder Camara zu lesen gibt.
Und dann gibt es noch eine andere Quelle …
Bei den Videokonferenzen ist auch die Portugiesischlehrerin von Christina dabei
… Roberta und Ademilson aus CAMM! Sie haben nämlich Dom Helder Camara noch persönlich erlebt.
Ihr seht also: Es tut sich schon was fürs Kibiwe 2022.
Wichtig ist, dass ihr dann auch alle wieder dabei seid.
Das Kibiwe 2022 findet vom 4. bis zum 6. November statt und am 11. November wird es wieder einen Theaterabend geben.
Save the date!
Und wer jetzt schon etwas über Dom Helder Camara erfahren will, dem kann ich diese Seite im Internet empfehlen:
Gehen wir zurück in das Jahr 2020, als die Vorbereitungen des Kibiwes ein jähes Ende erfuhren:
In der Mitte: Making-of-Fisch
Ein Haufen gesammelter Kartons, ein riesengroßer Fisch und ein paar sehr geheimnisvolle Teile aus Pappmasche wurden schweren Herzens im Kinderkeller eingelagert.
Ein knappes Jahr später
Den Startschuss fürs Kibiwe 2021 gab dann das Klausurwochenende des Kibiwe-Teams in Altötting Mitte September (wir berichteten):
Obwohl das Sommer-Kibiwe mit den Videokonferenzen ein schönes Erlebnis war, wollten wir ein Kibiwe in Präsenz in unserer großen Franziskuskirche machen.
Schon bald war klar, wer die Bushaltestelle spielen würde! Kann man es erkennen?
Unser Theaterfundus wurde ergänzt: Für Engelsflügel findet sich in einer Pfarrei immer wieder ein Einsatz und so lohnte sich die Investition.
Und dann kamen die Herbstferien …
Dienstagabend vor dem Franziskussaal, Elkes Auto wurde einem Test unterzogen:
Wie viel Paletten kann man maximal hineinpacken?
Bald schaute der Franziskussaal wie ein Baustelle aus, denn es wurde etwas gebaut, wie man sieht.
Mit Werkzeug, das natürlich NICHT von Toys“r“us Ist …
Bevor die Paletten einsatzfähig waren, mussten die Lücken geschlossen werden. Eine Puzzlearbeit!
Die Arbeitspausen werden zum Testsitzen genützt …
Immerhin sollten da ja mal Stühle mit dünnen Beinen draufstehen …
Jetzt wurde in die Höhe gebaut und, wie man sieht, waren alle mit großer Freude an der Arbeit!
Zum zweiten Mal in diesem Jahr kamen die Holzvorräte von Gabi zum Einsatz … Wie man an der Beschriftung erkennt, waren die Holzstangen schon beim Sommer-Kibiwe Teil unseres Lebenshauses.
Ach, dafür wurden die ganzen Kartons ein Jahr lang aufgehoben!
Unser Bus wurde natürlich so weit wie möglich dem Original nachempfunden.
Der Bus war fertig und es wurde Zeit für eine Probefahrt.
Bei den ganzen Arbeiten musste berücksichtigt werden, dass der Bus in Einzelteile zerlegt und transportiert werden konnte …
Der Bus wanderte vom Pfarrsaal in die Kirche (Sonntagsprobe), von dort ins Foyer, von dort noch einmal in die Kirche (Kibiwe) und dann wieder in den Pfarrsaal. Bin mal gespannt, wozu wir die Holzbretter von Gabi nächstes Jahr verwenden …
Nebenher an einem großen Arbeitstisch entstanden die anderen Requisiten:
Schilder für die Haltestellen, Namensschiler, Busräder und -lampen …
In Home-Office wurden die Organe und der Fisch filigran bemalt und geliefert.
Medizinisch und künstlerisch perfekt (Danke, Vanessa!).
Vier Kulissenelemente hatten wir bereits, aber für die Inszenierung brauchten wir doppelt so viele.
Die gelieferten neuen Kulissenelemente (Danke an den Papa von Tobias!) wurden schwarz gestrichen, aber irgendwie fehlte da noch was Wesentliches …
Die Stoffbespannung!
Leider gibt es kein einziges Bild von Marita und ihrem Näh-Marathon auf der Empore des Franziskussaales.
Insgesamt 32 verschiedene Kulissen wurden von ihr allein zurechtgeschnitten, gebügelt und genäht.
Das machte so ungefähr 200 Meter auf der Nähmaschine und übertrifft damit den bisherigen Nährekord für das Schilfmeer beim Kibiwe 2019 bei Weitem …
(… der wiederum das Akkordnähen von griechischen Gewändern -2013-, das endlose Annähen von Flicken mit der Hand -2011- und das Exzess-Nähen von ägyptischen Gewändern -2010- abgelöst hatte).
Da steht was in der Radlgarage …
… der Rost muss weg …
… Goldfarbe drauf …
… fertig ist der Rauchopferaltar.
Dann wurde es Zeit für die Sonntagsprobe …
… die eigentlich eine Samstag- und Sonntagsprobe war.
Ein Blick hinter die Kulissen: Der Fisch und der Fischonaut.
Die Technik wurde das erste Mal aufgebaut und anschließend wieder komplett abgebaut.
Aufwärmen im Franziskussaal, denn in der Kirche war es richtig kalt.
Die Powerfrauen aus dem Gabriel-Ensemble.
Während der Probenpausen schlief der kleine Johannes brav in seinem Bananenkarton, behütet von seinen Kuscheltieren.
Die Generalproben
Am Dienstagabend vor dem Kibiwe probte die Band …
Am Mittwochabend die Ensemble.
Derweil wurde im evangelischen Pfarrgarten …
… schon die Bühne für den Gottesdienst am Sonntag aufgebaut.
Danke an Franz und Martin und alle, die beim Aufbau und beim Abbau mitgeholfen haben!
Ein Blick hinter die Kulissen beim Kibiwe
Der Bühnenaufbau …
… und das große Mysterium, wie unser Brunnen zusammengefügt werden muss.
Ein Blick in die Technik-Bank: Harald an der Kamera, Tobias am PC, Monika am Beamer; währenddessen wurden schon neue Reiter für die Kirche gefaltet, da das Kibiwe den alten den Rest gegeben hatte.
Danke schön!
Nochmal ein Blick auf die Leute an der Technik.
Making-of-Pasta
Dass die Nudelsoße fürs Kibiwe jedes Jahr aus frischen Zutaten hergestellt wird, das ist eine gute Tradition.
Dieses Jahr gab es etwas Neues – auch die Nudeln waren selbstgemacht.
„Der Auslöser war, möglichst verpackungsfrei zu arbeiten“, erzählte Caroline, die Küchenchefin. „Normalerweise werden beim Kibiwe 60 Packerl Nudeln beim Discounter gekauft. Das ist eine Menge Plastikmüll und den wollten wir vermeiden.“
Und so wurden auf dem Pflüglerhof am Dienstag vor dem Kibiwe aus 26 Kilogramm Mehl die Nudeln fürs Kibiwe gemacht.
In der großen Maschine wurde der Teig geknetet …
… dann durch eine Schablone gepresst und zu leckeren Nudeln geformt.
Die Nudeln trockneten auf Blechen, bis sie am Samstag fertiggekocht auf den Tellern der Kinder und Mitarbeitenden landeten!
Dieses Jahr war Flexibilität und Innovationsgeist gefragt bei der Suche nach einem gemütlichen Ort zum Essen.
Die Nudeln waren, nach einhelliger Meinung langjähriger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit entsprechender Nudel-Kompetenz, absolute Weltklasse!
Making-of-Luftballons
200 Luftballons wurden am Sonntag in der Früh mit Helium befüllt und mit Bändern ausgestattet.
Auf dem Weg zum Gottesdienst im evangelischen Pfarrgarten.
Bonusmaterial
Wo ist Nicolas?
Wo ist Nicolas??
moderne Kunst
Btw: Am 29.September 2019 war ein Familiengottesdienst, der das Thema der drei biblischen Engel hatte. Dabei wurden deren Aufgaben sehr modern interpretiert. Schon klar, wer wer sein soll, oder?
Danke an alle, die Photos und Videos zur Verfügung gestellt haben, besonders Gabi!
Ohne die Leute aus den Ensembles, die spontan als helfende Hände einsprangen, wären wir ziemlich aufgeschmissen gewesen.
Da, dachte sich der vierte Engel, der in der Bibel mit Namen genannt wird, darf ich nicht fehlen!
Und so kam er vorbei um den Kindern seine Ansicht klar zu machen:
Warum sollte ein so mächtiges Wesen, wie es ein Engel nun mal ist, Gott gehorchen?
Sich unabhängig machen, sein eigenes Unternehmen zu gründen und kein Loser zu sein, das ist es, was Satan für seinen eigenen Weg gewählt hat.
Und so erzählte er, wie er einen jungen Mann besuchte, der sich in der Wüste durch Fasten und Beten darauf vorbereitete, den Willen Gottes zu tun.
Da musste er doch gleich mal hin und dem jungen Mann sagen, was wirklich gut für ihn ist.
Nach vierzig Tagen Fasten und Beten war Jesus wirklich hungrig.
Das nahm Satan zum Anlass, Jesus einen Tipp zu geben:
„Wenn du Gottes Sohn bist, dann kannst du ja machen, was du willst. Du hast Hunger? Dann befiehl doch diesen Steinen Brot zu werden!“
Jesus überlegte kurz, dann lehnte er ab:
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das Gott sagt. Ich bin der Sohn Gottes und auf Gott will ich hören. Die Menschen sollen auf Gott hören, das ist meine Botschaft.“
Von diesem Rückschlag ließ sich Satan aber nicht beeindrucken und startete seinen zweiten Versuch. Er zeigte auf einen hohen Berg und forderte Jesus auf:
„Komm, steig da hinauf!“
Jesus tat, wozu Satan ihn aufgefordert hatte, und bestieg den Berg.
Dann sagte Satan:
„Du bist Gottes Sohn. Dir kann nichts passieren. Stürz dich hinab. Du bist der Größte aller Menschen. Du bist Superman, unverwundbar und unbesiegbar. Und wenn: Gottes Engel müssen dich retten, dafür sind sie ja da.“
Verwundert schüttelte Jesus den Kopf und antwortete:
„Leben und Tod sind für uns Menschen kein Spiel. Warum sollte ich so einen Blödsinn machen und Gott auf die Probe stellen? An Gott zu glauben und ihm zu vertrauen, das ist doch keine Einladung, unvernünftig zu sein.“
Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz
Satan merkte, dass dieser Jesus ziemlich hartnäckig war, aber trotzdem gab er nicht auf:
„Ich sehe, du bist klug und weise, Jesus, und kannst für dich selber denken. Du bist eine reife Persönlichkeit und solltest dich unabhängig machen, so wie ich. Warum sich von Gott gängeln lassen? Nimm mich zum Vorbild. Ich gehe meine eigenen Wege und lasse mir von Gott nichts sagen. Hör auf mich! Sage dich von Gott los und die ganze Welt wird dir, dem Sohn Gottes, gehören!“
Jetzt verlor Jesus seine Geduld mit Satan:
„Ich soll auf dich hören, Satan? Das nennst du Unabhängigkeit? Ich gehorche nur einem, meinem Vater im Himmel, und seinen Willen will ich tun.“
Und Jesus rief:
„Verschwinde, Satan, du hast verloren! Das Reich Gottes beginnt hier und heute. Deine Macht ist zu Ende. Hau endlich ab!“
Erfolglos musste Satan abziehen und war für eine abschließende Stellungnahme zu dieser Geschichte nicht mehr zu haben.
Dafür besuchten nun Rafael, Gabriel und Michael gemeinsam noch einmal das Kibiwe.
„Ich finde, Satan ist kein richtiger Engel!“ meinte Rafael.
„Immer muss Satan dazwischen funken, sogar bei einem Kinderbibelwochenende zu Engeln – unmöglich!“ regte sich Gabriel auf.
„Jetzt beruhigt euch mal. Ich finde Satan nützlich“, antwortete Michael.
„Was?“ riefen Gabriel und Rafael.
Michael sagte:
„Die Kinder beim Kibiwe sind nicht dumm. Die haben den Satan vermutlich ziemlich schnell durchschaut. Die können so einen egoistischen Satan und uns ganz locker unterscheiden.“
Rafael dachte nach:
„Wir Engel machen, was Gott uns sagt. Wir gehorchen nur Gott. Und wir helfen den Menschen. Das haben sie bei mir gelernt.“
Gabriel sagte:
„Wir Engel schauen auf Gott. Wir hören nur auf Gott. Wir verkünden frohe Botschaften, weil Gott alle Menschen liebt! Das haben sie bei mir gelernt.“
Und Michael sagte:
„Wenn es darum geht, was gut und böse ist, dann müssen die Kinder nur in ihr Herz schauen und auf Jesus: Solidarität und Gemeinschaft sind starke Waffen gegen das Böse.
Angst und Egoismus sind schlechte Ratgeber und das haben sie bei mir gelernt.“
Und so zogen die Engel wieder von dannen, um sich der großen Party im Himmel anzuschließen.
Wobei sie feststellten, dass das Kibiwe auch nicht schlecht sei für etwas, das Menschen erfunden haben.
Der letzte Satz der Engel soll gewesen sein:
„Hat jemand von euch das Rezept für die Nudelsoße abgegriffen?“
Vom Engel Michael erzählt die Bibel, er habe mit seinem Engelheer gegen einen gewaltigen Drachen gekämpft und ihn besiegt.
Das ist natürlich eine phantastische Geschichte und eine spannende obendrein!
Aber – dürfen Engel überhaut kämpfen?
Wenn das so ist, dann müssen sie einen wirklich guten Grund haben.
Doch der Engel erzählte den Kindern nicht die Geschichte von seinem Drachenkampf.
Er erzählte die Geschichte von Menschen, die so wie er und sein Heer, also wie die Engel, gekämpft haben.
Die Geschichte beginnt am 1. Dezember 1955 in Montgomery, einer Stadt im Süden der USA, in einem Bus.
In Montgomery leben Menschen mit dunkler Hautfarbe und Menschen mit heller Hautfarbe.
Aber die Menschen mit heller Hautfarbe bestanden damals darauf, dass sie mit den Leuten mit dunkler Hautfarbe nichts zu tun haben wollten und hielten sich für etwas Besseres.
So gingen die Kinder nach Hautfarbe getrennt in Schulen und die Menschen in verschiedene Kirchen zum Gottesdienst, es gab verschiedene Restaurants, sogar die Toiletten waren getrennt!
Im Bus mussten die Leute mit dunkler Hautfarbe hinten sitzen.
Sie durften auch nicht vorne einsteigen und an den Sitzen der Menschen mit heller Hautfarbe vorbeigehen.
Sie mussten vorne beim Busfahrer zahlen, dann wieder aussteigen und noch einmal hinten einsteigen.
Für Menschen mit heller Hautfarbe mussten sie ihren Sitzplatz frei machen, wenn der Bus voll war, und stehen, damit sich der Mensch mit der hellen Hautfarbe hinsetzen konnte.
An diesem 1. Dezember 1955 – es war ein Donnerstag – saß eine Frau namens Rosa Parks im Bus. Es war kein Sitzplatz mehr frei und der Busfahrer forderte sie auf, für einen Mann mit heller Hautfarbe aufzustehen.
Rosa Parks hatte genug davon, von Menschen mit heller Hautfarbe so behandelt zu werden als sei sie weniger wert.
Sie weigerte sich aufzustehen und wurde deshalb verhaftet.
Aus diesem Grund beschlossen die Menschen mit dunkler Hautfarbe, am folgenden Montag nicht mit dem Bus zu fahren.
Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz
Und so geschah es.
Am Montag, den 5. Dezember 1955, fuhren nur Menschen mit heller Hautfarbe mit dem Bus.
Die Menschen mit dunkler Hautfarbe beschlossen nun, so lange nicht mehr mit den Bussen zu fahren, bis sie genauso behandelt werden würden wie die Menschen mit heller Hautfarbe.
Sie gingen ab sofort zu Fuß zur Arbeit oder in die Schulen. Dafür liefen sie jeden Tag weite Strecken. Stell dir vor, du müsstest jeden Tag nach München laufen und zurück!
Leute, die ein Auto hatten, stellten es für Fahrdienste zur Verfügung.
Als Anführer ihres Busboykotts wählten sie einen Pfarrer, der erst seit Kurzem in Montgomery lebte:
Martin Luther King.
Für die Stadt Montgomery hatte der Busboykott schlimme Folgen.
Die Geschäfte in der Innenstadt verdienten weniger Geld, weil die Menschen mit dunkler Hautfarbe nicht mehr mit den Bussen zum Einkaufen fuhren.
Die Busgesellschaft hatte natürlich viel weniger Einnahmen, weil kaum noch Leute mit den Bussen fuhren.
Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz
Aber der Bürgermeister von Montgomery und seine Berater wollten nicht nachgeben.
„Es ist Gesetz, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe und Menschen mit heller Hautfarbe getrennt leben müssen!“, sagte der Bürgermeister. „Und außerdem gehört es zu unserer Kultur.“
Andere sagten sogar, dass es der Wille von Gott sei, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe anders behandelt werden müssten wie Menschen mit heller Hautfarbe. Gott hätte die Menschen so erschaffen.
Die Polizei in Montgomery schikanierte und bedrohte Menschen mit dunkler Hautfarbe, wann immer sich die Gelegenheit bot.
Die Menschen mit dunkler Hautfarbe ließen sich nicht provozieren und auch nicht einschüchtern.
Sie blieben friedlich, aber sie weigerten sich, mit den Bussen zu fahren.
Immer wieder trafen sich die Menschen mit dunkler Hautfarbe in ihren Kirchen, um gemeinsam zu beten und sich gegenseitig Mut zu machen.
„Wir kämpfen nicht gegen die Menschen mit heller Hautfarbe und sie sind nicht unsere Feinde“, ermahnte sie Martin Luther King. „Es ist ein Kampf zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit.
Wir kämpfen für das Licht und für die Gerechtigkeit und Gott ist auf unserer Seite!“
Am 30. Januar 1956 explodierte eine Bombe im Haus von Martin Luther King.
Natürlich kamen die Polizei und auch der Bürgermeister von Montgomery zum Tatort, aber auch eine große Menge von Menschen mit dunkler Hautfarbe, die ziemlich wütend waren.
Sie hatten wirklich große Lust, den Bürgermeister und die Polizisten zu verprügeln und eigentlich auch wirklich Grund dazu.
Aber Martin Luther King kam aus dem zerbombten Haus und sprach zu den Menschen mit dunkler Hautfarbe:
„Kein Mensch ist zu Schaden gekommen, niemand ist verletzt, meine Frau und meine Tochter sind wohlauf.
Wenn ihr Waffen dabei habt, bringt sie nach Hause. Schafft euch keine Waffen an, wenn ihr keine habt. Erinnert euch an die Worte Jesu: „Wer zum Schwert greift, der wird durch das Schwert umkommen.“
Wir können mit Gewalt nicht gewinnen.
Wir müssen unsere weißen Brüder und Schwestern lieben, und sie sollen wissen, dass wir sie lieben.
Jesus sagt: „Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen.“
Was wir tun, das ist richtig. Wir sind auf der Seite der guten Mächte, des Lichtes und der Gerechtigkeit und Gott ist mit uns.“
Nachdem der Bürgermeister von Montgomery nicht bereit war, etwas an der Ungerechtigkeit in den Bussen zu ändern, gingen die Menschen mit dunkler Hautfarbe vor Gericht.
Das dauerte fast das ganze Jahr 1956.
Am 13. November entschied das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten, dass die Trennung nach Menschen mit heller und dunkler Hautfarbe gegen das Gesetz sei.
Viele Menschen mit heller Hautfarbe hatten inzwischen selbst genug von dieser Trennung.
Der Bürgermeister von Montgomery sagte, er würde sich trotzdem weiter für die Trennung nach Hautfarbe einsetzen, aber seine größte Sorge war:
„Das Schlimmste ist: Die Leute mit dunkler Hautfarbe können jetzt herumlaufen und damit angeben, dass sie gegen uns gewonnen haben!“
Er hatte immer noch nicht verstanden, dass es nicht darum ging, die Menschen mit heller Hautfarbe zu bekämpfen und zu besiegen.
Martin Luther King sagte den Menschen mit dunkler Hautfarbe in einer Versammlung in der Kirche:
„Merkt euch: Die meisten weißen Leute sind nicht gegen uns. Und dann, denkt daran: Nicht wir sind die Sieger, sondern die Gerechtigkeit hat gesiegt.
Seid stolz, aber nicht arrogant, ruhig, aber nicht schüchtern. Wenn ihr einen Sitzplatz habt und jemand will ihn euch wegnehmen, weil ihr eine dunkle Hautfarbe habt, dann bleibt sitzen. Bleibt gewaltfrei, aber bleibt sitzen.
Ich glaube übrigens fest, dass wir in diesen Monaten einen himmlischen Begleiter hatten, denn Gott ist auf unserer Seite, er ist auf der Seite der Gerechtigkeit.
Heute wurde ein Sieg errungen, aber es ist kein Sieg über andere Menschen. Es ist ein Sieg der Wahrheit und Gerechtigkeit, ein Sieg für die Gemeinschaft aller Menschen.“
Am 21. Dezember 1956 war es soweit: An diesem Tag wurde die Trennung nach Hautfarbe in den Bussen von Montgomery aufgehoben.
Die Menschen mit dunkler Hautfarbe fuhren wieder mit den Bussen.
Sie waren 382 Tage bei Sonne, Wind, Regen und Schnee zu Fuß gegangen.
Sie hatten die Ungerechtigkeit besiegt.
Michael sagte:
„Vielleicht habt ihr jetzt verstanden, warum der Drache böse war, gegen den ich gekämpft habe.
Er steht für die bösen Dinge, die passieren: Ungerechtigkeit, Hass, Gewalt …
Dagegen kämpfe ich, Michael, im Himmel und ihr, versprecht mir, kämpft dagegen auf der Erde. Ohne Gewalt, versteht sich.
Denn Gott will, dass alle Menschen in Frieden und Gerechtigkeit leben.“
Martin Luther King setzte sich weiter für die Rechte der Menschen mit dunkler Hautfarbe ein und kämpfte gegen die Ungerechtigkeit.
Am 4. April 1968 wurde er von einem Attentäter erschossen. Er wurde 39 Jahre alt.
Eigentlich sind der Himmel und die Engel für uns unsichtbar, aber gelegentlich, so erzählt die Bibel, sind sie auf der Erde unterwegs.
Die wichtigste Aufgabe der Engel ist es, Botschaften von Gott zu überbringen.
Und so erzählte der Engel Gabriel den Kindern seine Geschichte aus dem Lukasevangelium, wie er den Menschen Botschaften von Gott überbracht hatte.
Vor dem Tempel in Jerusalem versammelten sich die Leute, weil es Zeit war, das Rauchopfer im Tempel darzubringen.
Auch Tamar mit ihren Kindern Amos und Rebekka war gekommen.
Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz
Die Kinder hofften, dass ihr Vater Itamar ausgelost würde das Rauchopfer darzubringen, aber das Los fiel auf Zacharias.
Zacharias war schon alt. Er und seine Frau hatten keine Kinder.
Zacharias ging allein in den Tempel, so war das üblich, und betete dort.
Da trat der Engel Gabriel zu ihm.
Zacharias erschrak.
Der Engel sagte:
„Fürchte dich nicht, Zacharias!
Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn bekommen, dem sollst du den Namen Johannes geben.
Viele Menschen werden sich freuen über seine Geburt. Dein Sohn wird groß sein in den Augen Gottes und erfüllt sein mit Gottes heiligem Geist.
Er wird in der Kraft des Propheten Elija vor dem Erlöser deines Volkes einhergehen, er wird die Herzen der Menschen zu Gott bekehren und es vorbereiten auf die Ankunft des Erlösers.“
Zacharias sagte:
„Das ist unmöglich! Meine Frau und ich, wir sind schon zu alt um Kinder zu bekommen!“
Gabriel sagte:
„Ich bin der Engel Gabriel, der vor Gott steht und auf Gott schaut. Gott hat mich gesandt um dir die Geburt deines Sohnes zu verkünden.
Weil du mir aber nicht geglaubt hast, sollst du es daran erkennen:
Du wirst verstummen und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem das geschieht, was ich dir verkündet habe.“
Und tatsächlich:
Als Zacharias aus dem Tempel herauskam und zu den Leuten sprechen wollte, da brachte er keinen Ton heraus.
Er war stumm geworden.
Sechs Monate später besuchte der Engel Gabriel eine junge Frau in dem kleinen Ort Nazaret, die Maria hieß.
Der Engel begrüßte Maria:
„Sei gegrüßt, du Begnadete! Gott, der Herr, ist mit dir!“
Maria erschrak, als sie den Engel sah.
Der Engel aber sagte zu ihr:
„Fürchte dich nicht, Maria. Du hast bei Gott Gnade und Liebe gefunden.
Du wirst schwanger werden und einen Sohn bekommen. Gib ihm den Namen Jesus.
Er wird groß sein in den Augen Gottes und die Menschen werden ihn Sohn Gottes nennen.
Er wird ein König sein, wie David es war, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“
„Wie soll das geschehen?“ fragte Maria.
Und der Engel antwortete:
„Gottes heiliger Geist wird mit dir und über dir sein. So wird auch dein Kind heilig sein und die Menschen werden es Sohn Gottes nennen.
Elisabeth, deine Verwandte, ist schon seit sechs Monaten schwanger, obwohl alle dachten, sie sei zu alt um noch ein Kind zu bekommen. Für Gott ist alles möglich.“
Da antwortete Maria:
„Ich diene Gott. Es soll geschehen, was du gesagt hast.“
Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz
Maria machte sich auf den Weg und besuchte Elisabeth, ihre Verwandte.
Das war eine echt überraschende Begegnung!
Elisabeth begrüßte Maria voller Freude und sagte:
„Du, Maria, bist gesegnet unter allen Frauen und gesegnet ist das Kind, das du in deinem Bauch trägst.
Ich freue mich, die Mutter zu begrüßen, die unseren Erlöser zur Welt bringen wird.
Als du hereingekommen bist, da hat mein Kind in meinem Bauch gestrampelt und so dein Kind begrüßt.
Gesegnet bist du, weil du auf das vertraust, was der Engel dir verkündet hat.“
Und Maria antwortete:
„Meine Seele ist voll Freude über Gott, der uns erlösen will.
Er hat mich auserwählt, eine einfache Frau aus dem Volk, die ihm dient.
Gott tut Großes an mir, sein Name ist heilig.
Er stößt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Machtlosen.
Er beschenkt die Hungernden und lässt die Reichen leer ausgehen.
Gott schaut auf uns und steht in Treue zu seinem Volk, das er sich erwählt hat.“
Und Maria blieb drei Monate lang bei Elisabeth.
Nach drei Monaten bekam Elisabeth einen Sohn. Acht Tage nach der Geburt kamen die Nachbarn und Nachbarinnen und freuten sich mit ihr.
Tamar sagte zu Elisabeth: „Bestimmt willst du deinen Sohn so nennen wie seinen Vater Zacharias, oder?“
Aber Elisabeth antwortete: „Sein Name soll Johannes sein!“
Alle wunderten sich und wollten jetzt wissen, wie Zacharias seinen Sohn nennen würde.
Weil der aber nicht sprechen konnte, musste er es auf eine Schreibtafel aufschreiben.
Das tat Zacharias und er schrieb auf:
Johannes!
Da konnte Zacharias plötzlich wieder sprechen und er sagte:
„Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der uns erlösen wird!
Er wird uns einen Retter schicken, einen König, wie David es war.
Du aber, mein Sohn Johannes, wirst diesem Retter vorangehen, du wirst die Herzen der Menschen zu Gott bekehren und sie vorbereiten auf die Ankunft des Erlösers.
Das Licht Gottes wird aufstrahlen über uns und alle erleuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes.“
Wieder wunderten sich die Leute und überlegten:
Ist dieser Johannes wirklich ein besonderes Kind?
Und wer ist dieser Erlöser, den Gott uns versprochen hat?
Ist er vielleicht schon auf dem Weg?
Und Gabriel erzählte:
„Endlich hatte auch Zacharias begriffen, dass wir Engel es ernst meinen, wenn wir Botschaften von Gott bringen, noch dazu frohe Botschaften.
Fürs Erste war meine Aufgabe getan und die zukünftigen Eltern waren darauf vorbereitet, dass aus ihren Kindern weder Kaufleute noch Handwerker werden würden, die solide, brav und sicher leben würden.
Johannes würde ein Prophet werden und Jesus der Erlöser.
Im Himmel liefen derweil die Vorbereitungen für die Geburt Jesu drei Monate später – zumindest dürft ihr Menschen euch das gerne so vorstellen.
Denn, wie gesagt – der Himmel ist für euch unsichtbar.
Aber eines müsst ihr euch merken: Wir Engel bringen euch frohe Botschaft von Gott, die euch vielleicht überrascht und manchmal herausfordert. Aber immer geht es darum, dass Gott alles gut und heil machen will.“