Der Franziskussaal ist voll von freudiger Erwartung. Es ist Samstag und es ist Kibiwe!
Derweil laufen in der Küche die Vorbereitungen für das Mittagessen schon an:
In diesem großen Topf mit eigener, riesengroßer, fahrbarer Herdplatte wird die Nudelsoße gekocht.Die helfenden Hände in Aktion. Der Fuhrpark im Hof umfasst drei dieser Gefährte, eines ist, glaube ich, sogar mit einem Elektromotor ausgestattet.
Im Saal selbst sorgt die Kibiwe-Band für Stimmung.
Die Kibiwe-Band 2018. Vorne rechts zwei der drei Tontechniker.
Nicht zu vergessen – unsere Bemos!
„Bemo“ ist die Abkürzung für Bewegungsmotivation (Die Abkürzung klingt wirklich besser). Im Vordergrund unsere Moderatorin Karin Jordak, die, man sieht es leider nicht, ihr neues KIbiwe-T-Shirt unter der Jacke anhatte.
Die Geschichte geht weiter. In Betlehem beginnt die Ernte. Auf den Feldern warten am frühen Morgen Knechte und Mägde auf ihren Arbeitseinsatz.
Da wächst ja Getreide auf der Bühne! Kann sich jemand an das Klorollenrätselbild erinnern? Das hier ist die Auflösung: In den dichtgesteckten Klorollen in den Kartons steckt das Getreide, das gleich geerntet werden wird. Diese geniale Idee wurde von Gabi entwickelt, die auch die Fotos gemacht hat.
Rut kommt und sammelt die Ähren, die heruntergefallen sind oder vergessen wurden. Die Knechte nützen aus, dass der Vorarbeiter nicht in der Nähe ist, und machen Rut dumm an.
Die Schauspieler, die die Knechte spielten, fühlten sich gar nicht wohl in dieser Szene.
Als der Besitzer des Feldes kommt, Boas, behandelt er Rut gut. Er sieht, dass sie für sich und ihre Schwiegermutter sorgen will, und unterstützt sie. Damit sie sicher ist, schickt er sie mit seinen Mägden mit. Heimlich befiehlt er seinen Mägden, extra für Rut Getreide liegen zu lassen.
Rut im Gespräch mit Boas
Boas lädt Rut ein, mit seinen Knechten und Mägden zu essen.
Rut schließt Freundschaft mit den netten Mägden des Boas.
Rut kommt beladen mit Getreide am Abend zu Noomi. Sogar von dem Mittagessen hat sie etwas mitbringen können, weil es so viel war. Und etwas Wunderbares geschieht: Die verbitterte Noomi fast neuen Lebensmut.
„Der Herr hat die Lebenden und die Toten nicht verlassen!“
Denn Boas ist ein Verwandter, ein Löser für sie und Rut! Er wird auf Rut schauen.
Danach gingen die Kinder und GruppenleiterInnen in die Gruppen.
Wir alle sind unterwegs auf der Suche nach Leben, geführt von Gottes Hand. Erfahrungen sammeln im Labyrinth.Das Leitungsteam der 7. Klasse (unvollständig) hängt am Fenster des Kleinen Saals. Keine Ahnung, warum.Die Gemeinschaftsarbeit entsteht. Die ersten Rücklaufzettel sind eingetroffen. Das Handyverbot muss aufgehoben werden, um die verschiedenen Geburtsorte der Großeltern zu googeln.
Dann ist es Zeit für das Mittagessen.
Pasta von obenFranziskussaal von obenDas Küchenteam. In zahlreichen Haushalten Neufahrns wurden an diesem Vormittag Nudeln fürs Kibiwe gekocht und geliefert. Herzlichen Dank an alle!
Nach einer kurzen und wie immer routiniert durchgeführten Umbauphase ging die Geschichte von Rut weiter.
Die Ernte ist vorbei, Rut und Noomi haben genug zu essen. Die Mädchen besuchen Rut.
Rut mahlt Getreide auf einem Reibstein zu Mehl, Noomi spinnt Wolle. Nichts davon ist wirklich so interessant wie folgende Frage: „Bist du verliebt in Boas, Rut?“
Boas schläft mit seinen Knechten auf der Tenne. Diese Information lässt Noomi aufhorchen.
Noomi erklärt Rut ihren Plan. Rut überlegt, dann hört sie auf Noomi: „Ich werde tun, was du sagst!“
In der nächsten Szene gibt es die Männer auf der Tenne zu sehen.
Es wird gedroschen und geworfelt.
Beim Abendessen scheint Boas in Gedanken versunken zu sein.
„Was ist mit dir, Herr? Denkst du an Rut?“ Boas wiegelt ab.
Boas und seine Knechte schlafen auf der Tenne um das Getreide zu bewachen. Rut schleicht sich zum schlafenden Boas auf die Tenne und zieht ihm seinen Mantel weg. Boas erwacht.
„Decke mich mit deinem Mantel zu, denn du bist unser Löser!“
Doch es gibt da ein Problem: Einer ist noch näher verwandt mit Noomi als Boas! Aber Boas verspricht: Ich löse das Problem – morgen früh am Tor!
Rut bleibt bei Boas auf der Tenne und kehrt erst vor Morgengrauen zu Noomi zurück. Rut ist verwirrt, aber Noomi sagt: „Boas wird nicht ruhen, bis er heute die Sache erledigt hat!“
Zeit fürs Nachmittagsprogramm. Wir stellen unseren Rückblick unter das Thema: „Stroh und Heu überall!“
Das war der Plan:
Im Laufe des Tages dürfen alle, die wollen, einmal dreschen, worfeln und auf einem Reibstein Getreide mahlen.
So hatten wir uns das vorgestellt:
Auf dem Video oben sieht man das Leitungsteam der 7. Klassen beim Dreschen.
Das Worfeln mit den Körben war nicht so erfolgreich. Da es keinen Wind gab, wurde die Spreu nicht wirklich weggeweht. Mit Draufblasen kam man da eher weiter. Die Jungs von der Landjugend betreuten zuverlässig und kompetent unsere Dresch-Station.
Und so sah es dann wirklich aus:
Exzessive und hemmungslose StrohschlachtenKibiwe-Teammitglieder wurden überfallen und mit Gewalt in den Strohhaufen geworfen. Man sieht, wie Janek leidet.Hier unverkennbare Anzeichen von Schadenfreude, obwohl Andrea gerade selbst im Stroh gelandet war.Beweisfoto – niemand war mehr sicher.
Abends dann, in der Kirche, das große Finale, Teil 1:
Am Stadttor von Betlehem sucht Boas das Gespräch mit dem eigentlichen Löser. Für Noomi zu sorgen, nachdem er dazu in aller Öffentlichkeit aufgefordert wurde, dazu ist er bereit. Aber Noomi und Rut eine Zukunft zu geben, indem er Rut heiratet – das will er nicht. Er tritt von seinen Pflichten und Rechten – denn er hätte Noomi beerbt – zurück.
Der eigentliche Löser muss Boas einen Schuh geben. Damit übergibt er Boas seine Rechte und Pflichten. Die Ältesten Betlehems stimmen Boas und seinem Lösungsvorschlag zu.Happy End, Teil 1. Boas und Rut haben alle MitarbeiterInnen des Kibiwes zu ihrer Hochzeit eingeladen. Das ist doch nett, oder? Man beachte den Rollator.
Es ist Freitag, kurz vor Eins und im Franziskussaal gibt es fliegende Teppiche. Das kann nur eines bedeuten: Es ist Freitag, kurz vor Eins und Punkt zwei Uhr wird das Kibiwe starten.
Fliegende Teppiche – Beweisfoto
Diesmal haben wir es pünktlich geschafft. Um halb Zwei wurde aufgesperrt und der Saal füllt sich mit Kindern und MitarbeiterInnen.
Sich füllender Saal – Beweisfoto
Nicht nur manche Kinder waren neu beim Kibiwe – auch die Moderatorin Karin Jordak, unsere evangelische Pfarrerin, ist neu dabei. Sie hatte noch nicht einmal Zeit, in ihr nagelneues Kibiwe-T-shirt zu schlüpfen.
Das T-shirt hat sie über der Schulter – Beweisfoto
Ebenfalls neu: Ein Kibiwe-Lied, extra für unser Kibiwe geschrieben. Warum es „Lessie-Lied“ genannt wird, das liegt an dieser Frau:
Hier wird gerade das „Lessie-Lied“ gesungen – Beweisfoto
Achja, Szenenspiel war auch noch.
Schechanja und Josechja streiten, ob es besser ist, sich gegen Ausländer abzuschotten oder nicht. Da erzählt ihnen Hanna die Geschichte von Rut.
Es gab eine Hungersnot in Betlehem. Da zog ein Mann namens Elimelech mit seiner Frau Noomi und seinen Söhnen nach Moab. Elimelech starb und seine Söhne heirateten moabitische Frauen. Aber dann …
Die Söhne sind auch gestorben! Noomi und ihre Schwiegertöchter Rut und Orpa sind Witwen.Noomi geht nach Betlehem zurück. Rut lässt sich nicht abschütteln: „Dein Gott ist mein Gott und dein Volk ist mein Volk!“In Betlehem läuft alles Bestens. Die Getreidernte steht an. Die Hungersnot ist vorüber.
Als Noomi mit Rut nach Betlehem zurückkehrt, werden sie mit gemischten Gefühlen empfangen. Die Frauen in Betlehem haben Mitleid mit Noomi, aber …
„Sie hat eine Moabiterin mitgebracht. Was will die denn bei uns? Man hört ja so Einiges über diese Moabiterinnen!“
Doch nicht alle Menschen reagieren gleich mit Vorurteilen:
Die Empore ist der Ort, wo die SchauspielerInnen sich umziehen. Von da oben hat man einen guten Blick in den Saal, übrigens. Diese drei Mädchen haben Rut einen wertvollen Hinweis gegeben, wie sie dafür sorgen kann, dass sie und Noomi zu essen haben.
In der Gruppenphase wurde über das Erlebte gesprochen, gebastelt und gespielt.
Dieses Jahr werden wohl viele Menschen in Neufahrn sich über Gebasteltes freuen, denn die Kinder basteln hier nicht für sich, sondern für …
Rund 180 Kinder haben sich angemeldet und ca. 130 MitarbeiterInnen engagieren sich in den Gruppen, der Kibiwe-Band, dem Ensemble, den Bemos, in der Küche, in der Technik oder bei den helfenden Händen.
Wichtig: Dieses Jahr konnten die Eltern bei der Anmeldung angeben, ob ihr Kind alleine heimgehen darf. Ist dies der Fall, so erhalten diese Kinder auf der rechten Hand einen Stempel. Damit sollte gewährleistet sein, dass die „Aufpasser“ am Ausgang sicher sein können, welche Kinder ohne Eltern nach Hause gehen dürfen.
In diesen Tagen wird derweil im Franziskussaal hart gearbeitet:
Hier landen die Klopapierrollen. Danke fürs Sammeln – wir haben genug!Auch eine erfüllende Tätigkeit.Diese Kartons wurden sorgfältig und künstlerisch wertvoll bemalt!Hier wird gedruckt.Zuschneiden eines leeren Tetrapacks – manche Menschen wissen einfach, wie man die Ferien sinnvoll verbringt!
Leider können wir hier nicht die Ergebnisse präsentieren, sonst spoilern wir ja.
Mehr als 160 Kinder haben sich zum Kibiwe angemeldet und für alle Jahrgangsstufen haben sich genug MitarbeiterInnen gefunden – so die Bilanz des Zwischentreffens. Jetzt beginnt die konkrete Umsetzung der Vorbereitungen: Bastelmaterial wird geordert oder bestellt und Ideen werden konkret umgesetzt.
Ebenfalls gab es für die Gruppen die MitarbeiterInnen-CD der Lieder, die dieses Jahr sicher beim Kibiwe zu Einsatz kommen werden.
Dringender Bedarf besteht derzeit nach leeren Klopapierrollen oder, noch besser, leeren Rollen für Küchenpapier.
Praktisches vermittelt man am besten praktisch – deswegen gibt es zum Kibiwe den Workshop mit vielfältigen Anregungen zur Arbeit in den Jahrgangsgruppen.
Der Abend begann mit so etwas wie einer Welturaufführung – Alessia hat ein Lied fürs Kibiwe geschrieben und es am Anfang, unterstützt von Christina, vorgestellt. Auf alle Fälle wird es dieses Jahr zum Repertoire der Band gehören. Am Anfang zögerlich, am Schluss schon sicherer übernahmen die MitarbeiterInnen Rhythmus und Melodie – das könnte was werden!
Dann ging es zu den verschiedenen Stationen des Workshops. Zu viel wird hier nicht verraten!
Weizen, Gerste, Roggen, Hafer – kannst du das auseinanderhalten? Hier konnte man das lernen.
Spieletipps, Basteltipps, Ideen, Gedanken, Anregungen zum Abwinken. Ich hoffe, alle TeilnehmerInnen gingen mit vielen guten und wertvollen Impulsen nach Hause.
Zur Betreuung der Kinder und in den verschiedenen Bereichen der Technik, Versorgung und Logistik haben sich inzwischen kompetente Teams gebildet. MitarbeiterInnen sind nach wie vor willkommen. Einige Gruppen können noch ein oder zwei Helfer gebrauchen.
Zunächst mal die gute Nachricht: Das Kibiwe 2018 sucht noch MitarbeiterInnen!
Der Franziskussaal war an diesem Abend gut gefüllt, trotzdem können die Jahrgangsstufen 1-4, die helfenden Hände und die Küche noch MitarbeiterInnen gebrauchen.
Viele Erwachsene und Jugendliche fanden sich am Dienstagabend ein, um einen ersten Einblick in das Thema des Kibiwe zu bekommen oder sich vor Ort einer MitarbeiterInnengruppe anzuschließen.
Mit dabei zwei recht seltsame Dinge:
Die Jahrgangsstufe der 7. Klasse sicherte sich freudestrahlend einen Rollator als Gruppensymbol.
Und was ist das da links? Schaut das nicht nach einem Kinderwagen aus?
Tatsächlich geht es ja diesmal um die Suche nach Leben. Und wenn man so, auf der Suche nach Leben, zusammen mit Rut unterwegs ist, dann muss man sich wohl mit Rollator und Kinderwagen beschäftigen: Es geht um Alt und Jung und um Heimat und Fremde.
Wer noch dazu kommen und mitarbeiten will: MitarbeiterInnen können sich über die Homepage anmelden.
Am 6.10. von 18.00 bis 20.00 kann man in der Jahnschule beim Workshop auch noch einmal den direkten Kontakt zu den MitarbeiterInnen finden. Herzliche Einladung an alle!
Letztes Wochenende (14.9.-16.9.) fand das Klausurwochenende des Kibiwe-Teams statt.
Hier sieht man uns, wie wir gerade arbeiten. Das Bild hat Tobias gemacht, deshalb ist er nicht drauf. Wir strahlen gerade, weil uns endlich ein schöner Titel für das Thema eingefallen ist: „Rut auf der Suche nach Leben“.
Ansonsten gab es ganz viel zu tun: Treffen und Workshop planen, Lieder und Gruppensymbole aussuchen, Pläne durchgehen und aktualisieren und Bastelideen im Selbstversuch zu testen.
Weihnachten kann kommen! Leider dürften die Kinder aber mit Strohsternen ziemlich überfordert sein. Selbst wir kamen dabei an unsere Grenzen.
Zu guter Letzt wurden auch die technischen Sachen zum Szenenspiel durchgesprochen.
Hier, sehr eindrucksvoll, das Bühnenelement Stadttor/Hütte in einer ersten genialen Ausführung (Das Blatt Papier zwischen Thermobecher und leerer Flasche).
Inzwischen ist es so dermaßen halboffiziell, dass man es auch öffentlich machen kann: Das Thema des Kibiwe 2018 ist festgelegt.
Es ist das Buch Rut.
Es ist gut, wenn die Entscheidung kurz vor, in oder nach dem Kibiwe gefällt wird, dieses Mal sogar nach dem Dankestreffen. Die Entscheidung dürfte eventuell überraschend kommen, aber sie ist gut überlegt. Nach zwei Jahren hoher Theologie haben wir uns ein Kibiwe mit praktischen, lebensweisheitlichen Themen verdient. Es passt inhaltlich und auch vom Ensemble her personell.
Mancher mag sagen: Hatten wir das nicht schon mal? Wo bleibt da die Kreativität?
Zum ersten: Das Kibiwe Neufahrn hat als erstes Kibiwe oder Kibiwo Hildegard von Bingen (2014) und Martin Luther (2006) zum Thema gehabt. Das Kibiwe hat dreimal das Thema „Jesus“ auf die Bühne gebracht, jedes Mal neu, aber niemals ohne Tod und Auferstehung (Kibiwo´s zum Thema „Jesus“ gibt es schon. Aber Tod und Auferstehung kommen da irgendwie nicht vor. Wir sind nicht Oberammergau. Bei 4 Meter auf 5 Meter Bühnengröße ist eine standesgemäße Kreuzigung nicht machbar. Aber thematisiert haben wir es dreimal bisher).
Zum zweiten: Das Kibiwe Neufahrn entwirft inzwischen jedes Thema selbstständig und neu.
Zum dritten: Das gleiche Thema heißt nicht das gleiche Stück. Es heißt vertiefen und neu entdecken.
Zum vierten: Im Laufe der Themenfindung hat sich ein weiteres, spannendes, neues Thema ergeben, zu dem es noch nie ein Kibiwe gab. Die Schublade ist übervoll. Aber hier und heute werden wir nicht verraten, was wir noch alles an Möglichkeiten sehen.
Zum fünften: Kommt und seht.
Nächstes Jahr, zur gleichen Uhrzeit, wie jedes Jahr …