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Kibiwe 2021

Die Geschichte vom Erzengel Gabriel im Lukasevangelium

Eigentlich sind der Himmel und die Engel für uns unsichtbar, aber gelegentlich, so erzählt die Bibel, sind sie auf der Erde unterwegs.

Die wichtigste Aufgabe der Engel ist es, Botschaften von Gott zu überbringen.

Und so erzählte der Engel Gabriel den Kindern seine Geschichte aus dem Lukasevangelium, wie er den Menschen Botschaften von Gott überbracht hatte.

Vor dem Tempel in Jerusalem versammelten sich die Leute, weil es Zeit war, das Rauchopfer im Tempel darzubringen.

Auch Tamar mit ihren Kindern Amos und Rebekka war gekommen.

Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz

Die Kinder hofften, dass ihr Vater Itamar ausgelost würde das Rauchopfer darzubringen, aber das Los fiel auf Zacharias.

Zacharias war schon alt. Er und seine Frau hatten keine Kinder.

Zacharias ging allein in den Tempel, so war das üblich, und betete dort.

Da trat der Engel Gabriel zu ihm.

Zacharias erschrak.

Der Engel sagte:

„Fürchte dich nicht, Zacharias!

Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn bekommen, dem sollst du den Namen Johannes geben.

Viele Menschen werden sich freuen über seine Geburt. Dein Sohn wird groß sein in den Augen Gottes und erfüllt sein mit Gottes heiligem Geist.

Er wird in der Kraft des Propheten Elija vor dem Erlöser deines Volkes einhergehen, er wird die Herzen der Menschen zu Gott bekehren und es vorbereiten auf die Ankunft des Erlösers.“

Zacharias sagte:

„Das ist unmöglich! Meine Frau und ich, wir sind schon zu alt um Kinder zu bekommen!“

Gabriel sagte:

„Ich bin der Engel Gabriel, der vor Gott steht und auf Gott schaut. Gott hat mich gesandt um dir die Geburt deines Sohnes zu verkünden.

Weil du mir aber nicht geglaubt hast, sollst du es daran erkennen:

Du wirst verstummen und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem das geschieht, was ich dir verkündet habe.“

Und tatsächlich:

Als Zacharias aus dem Tempel herauskam und zu den Leuten sprechen wollte, da brachte er keinen Ton heraus.

Er war stumm geworden.

Sechs Monate später besuchte der Engel Gabriel eine junge Frau in dem kleinen Ort Nazaret, die Maria hieß.

Der Engel begrüßte Maria:

„Sei gegrüßt, du Begnadete! Gott, der Herr, ist mit dir!“

Maria erschrak, als sie den Engel sah.

Der Engel aber sagte zu ihr:

„Fürchte dich nicht, Maria. Du hast bei Gott Gnade und Liebe gefunden.

Du wirst schwanger werden und einen Sohn bekommen. Gib ihm den Namen Jesus.

Er wird groß sein in den Augen Gottes und die Menschen werden ihn Sohn Gottes nennen.

Er wird ein König sein, wie David es war, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“

„Wie soll das geschehen?“ fragte Maria.

Und der Engel antwortete:

„Gottes heiliger Geist wird mit dir und über dir sein. So wird auch dein Kind heilig sein und die Menschen werden es Sohn Gottes nennen.

Elisabeth, deine Verwandte, ist schon seit sechs Monaten schwanger, obwohl alle dachten, sie sei zu alt um noch ein Kind zu bekommen. Für Gott ist alles möglich.“

Da antwortete Maria:

„Ich diene Gott. Es soll geschehen, was du gesagt hast.“

Screenshot aus dem Livestream, aufgezeichnet von Harald Renz

Maria machte sich auf den Weg und besuchte Elisabeth, ihre Verwandte.

Das war eine echt überraschende Begegnung!

Elisabeth begrüßte Maria voller Freude und sagte:

„Du, Maria, bist gesegnet unter allen Frauen und gesegnet ist das Kind, das du in deinem Bauch trägst.

Ich freue mich, die Mutter zu begrüßen, die unseren Erlöser zur Welt bringen wird.

Als du hereingekommen bist, da hat mein Kind in meinem Bauch gestrampelt und so dein Kind begrüßt.

Gesegnet bist du, weil du auf das vertraust, was der Engel dir verkündet hat.“

Und Maria antwortete:

„Meine Seele ist voll Freude über Gott, der uns erlösen will.

Er hat mich auserwählt, eine einfache Frau aus dem Volk, die ihm dient.

Gott tut Großes an mir, sein Name ist heilig.

Er stößt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Machtlosen.

Er beschenkt die Hungernden und lässt die Reichen leer ausgehen.

Gott schaut auf uns und steht in Treue zu seinem Volk, das er sich erwählt hat.“

Und Maria blieb drei Monate lang bei Elisabeth.

Nach drei Monaten bekam Elisabeth einen Sohn. Acht Tage nach der Geburt kamen die Nachbarn und Nachbarinnen und freuten sich mit ihr.

Tamar sagte zu Elisabeth: „Bestimmt willst du deinen Sohn so nennen wie seinen Vater Zacharias, oder?“

Aber Elisabeth antwortete: „Sein Name soll Johannes sein!“

Alle wunderten sich und wollten jetzt wissen, wie Zacharias seinen Sohn nennen würde.

Weil der aber nicht sprechen konnte, musste er es auf eine Schreibtafel aufschreiben.

Das tat Zacharias und er schrieb auf:

Johannes!

Da konnte Zacharias plötzlich wieder sprechen und er sagte:

„Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der uns erlösen wird!

Er wird uns einen Retter schicken, einen König, wie David es war.

Du aber, mein Sohn Johannes, wirst diesem Retter vorangehen, du wirst die Herzen der Menschen zu Gott bekehren und sie vorbereiten auf die Ankunft des Erlösers.

Das Licht Gottes wird aufstrahlen über uns und alle erleuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes.“

Wieder wunderten sich die Leute und überlegten:

Ist dieser Johannes wirklich ein besonderes Kind?

Und wer ist dieser Erlöser, den Gott uns versprochen hat?

Ist er vielleicht schon auf dem Weg?

Und Gabriel erzählte:

„Endlich hatte auch Zacharias begriffen, dass wir Engel es ernst meinen, wenn wir Botschaften von Gott bringen, noch dazu frohe Botschaften.

Fürs Erste war meine Aufgabe getan und die zukünftigen Eltern waren darauf vorbereitet, dass aus ihren Kindern weder Kaufleute noch Handwerker werden würden, die solide, brav und sicher leben würden.

Johannes würde ein Prophet werden und Jesus der Erlöser.

Im Himmel liefen derweil die Vorbereitungen für die Geburt Jesu drei Monate später – zumindest dürft ihr Menschen euch das gerne so vorstellen.

Denn, wie gesagt – der Himmel ist für euch unsichtbar.

Aber eines müsst ihr euch merken: Wir Engel bringen euch frohe Botschaft von Gott, die euch vielleicht überrascht und manchmal herausfordert. Aber immer geht es darum, dass Gott alles gut und heil machen will.“

Jesus und Johannes, Kibiwe 2017