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Szenenspiel und Kinderwirklichkeit – Station beim Kibiwe-Auftakt 2025

Eingeladen zum Fest des Glaubens: Maria Magdalena

Freitagnachmittag

Rahmenhandlung 1: Hochzeitsshopping in Magdala; Szene 1: Der Anbruch des Gottesreiches gefährdet die fischverarbeitende Industrie in Magdala; Rahmenhandlung 2: Das Hochzeitsshopping ist geschafft (aber sie haben den Wein vergessen); Rahmenhandlung 3: Diesen Jesus schau ich mir genauer an!

Maria, Inhaberin von Garum International mit Geschäftssitz in Magdala, ist empört: Reihenweise kündigen ihre Fischlieferanten, weil sie ab sofort einem gewissen Jesus „nachfolgen“, der den Anbruch des Gottesreiches verkündet. Wo sollen da die Fische herkommen, Hauptzutat für ihre berühmte Fischsoße, die beste im ganzen römischen Weltreich?

Maria macht sich auf den Weg, um diesem Jesus gründlich ihre Meinung zu sagen. Dass Maria Magdalena – sie ist nach der Stadt Magdala, der Stadt des Turmes benannt – nebenbei noch von einem befreundeten Brautpaar zu ihrer Hochzeit nach Kana eingeladen wird, gerät da fast in Vergessenheit.

Rahmenhandlung 4: Schlechter Umgang in Kafarnaum; Szene 2: Das Reich Gottes ist wertvoller als die beste Fischsoße im ganzen römischen Weltreich

Und da kommt auch schon der nächste Aufreger! Magdalena findet diesen Jesus im Kreis seiner sogenannten Jünger und Jüngerinnen ausgerechnet im Haus des Zöllners Levi, einem stadtbekannten Betrüger in Kafarnaum. Dass Levi plötzlich ehrlich geworden ist und jetzt ein Jünger dieses Jesus, ist erstaunlich. Noch erstaunlicher ist die Botschaft, die dieser Jesus verkündet: „Glücklich, die ihr jetzt arm seid, euch gehört das Reich Gottes. Wehe, die ihr jetzt reich seid, ihr habt eure Belohnung schon erhalten.“

Wenn die Reichen teilen würden und alle Menschen zu essen hätten, das wäre schon etwas wert, denkt sich Magdalena. „Wo dein Schatz, da ist auch dein Herz!“ sagt Jesus zu ihr. Magdalena will mehr von diesem Jesus erfahren und folgt ihm nach.

Rahmenhandlung 5: Das Who is Who der Jüngerschaft (es fehlen noch zwei); Szene 3: Mit Jesus steht einem ordentlichen Hochzeitsgelage nichts mehr im Wege

Was für eine Fehlplanung! Magdalena, Jesus, seine Jünger und Jüngerinnen sind bei der Hochzeit zu Kana eingeladen, doch schon in kürzester Zeit geht der Wein aus. Zum Glück ist die Mutter Jesu auch dabei und setzt ihren Sohn subtil, aber entschlossen unter Druck.

Möglichst unauffällig verwandelt Jesus den Inhalt von sechs großen Krügen Wasser, reines Quellwasser, frisch abgefüllt, in köstlichen Rotwein. Die Hochzeitsgäste, aus gegebenem Anlass noch nicht komplett betrunken, bemerken trotzdem, woher dieser neue Rotwein, beste Qualität, wie Magdalena bestätigt, herkommt. Ein Hoch auf das Brautpaar! Ein Hoch auf Jesus!

Nach der Hochzeit bleibt eine riesige Menge Traubensaft1 übrig, den das Brautpaar großzügig den durstigen Kindern vom Kibiwe spendet.

Rahmenhandlung 6: Auch Leute, die im Namen des Gottesreiches unterwegs sind, brauchen was zum Essen; Szene 4: Das Reich Gottes steht in starker Konkurrenz zum Küchendienst

Auch Jesus, seine Jünger und Jüngerinnen brauchen was zum Essen, zum Trinken und eine Unterkunft. Was für ein Glück, dass Marta, die Schwester von Magdalena, und ihr Bruder Lazarus in Betanien gastfreundliche Leute sind und die ganze Gesellschaft gerne aufnehmen.

Während Jesus vom Reich Gottes erzählt, rotiert Marta in der Küche fürs Abendessen, bis ihr der Geduldsfaden reißt: „Sag meiner Schwester, sie soll mir helfen!“ bittet sie Jesus. Aber Jesus schickt Magdalena nicht in die Küche, vielmehr fordert er Marta auf: „Setz dich zu uns! Maria hat den guten Teil gewählt, der soll ihr nicht genommen werden.“

Kinderwirklichkeit (Kurzfassung)

Der Freitagnachmittag gibt folgende Themen her:

Was ist wertvoll? – Die Sehnsucht nach dem Gottesreich

Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sind unendlich wertvoll, das ist das Reich Gottes. Das Neue an Jesu Botschaft war, dass er verkündete, dass dieses Reich schon angebrochen und mit Gottes Garantie Wirklichkeit wird. Good news!

Wir feiern ein Fest – Das Gottesreich spüren

Das Fest ist ein Sinnbild dieses Reiches Gottes und das Kibiwe selbst soll so ein kleines Reich-Gottes-Erlebnis sein. Also dann: Lasst uns gemeinsam feiern!

Nachfolge – Sich fürs Gottesreich einsetzen

Im Laufe des Freitagnachmittag wird Magdalena zu einer Followerin von Jesus. Wir folgen, wenn, dann, immer nur den Besten der Besten, oder, und setzen uns ein für das Reich Gottes.

Freitagabend

Rahmenhandlung 7: Kommt, wir wollen Jesus sehen!; Szene 5: Im Reich Gottes sind die kleinen Leuten groß!

Mütter mit Kindern wollen zu Jesus, doch die Jünger und Jüngerinnen weisen sie ab: „Für Kinder hat Jesus keine Zeit. Verschwindet wieder!“ Aber da haben sie nicht mit Jesus gerechnet: „Wollt ihr wissen, wer der Größte im Reich meines Vaters ist? Wer so klein sein kann wie diese Kinder, der ist im Reich Gottes der Größte“, sagt Jesus zu ihnen. Der Bitte der Kinder, gesegnet zu werden, kommt Jesus gerne nach. Und so segnet er, mit Hilfe von netten Jüngern und Jüngerinnen, auch gerne jedes Kind, das zum Kibiwe gekommen ist.

Samstagvormittag

Rahmenhandlung 8: Jesus kommt zu spät, aber trotzdem zur rechten Zeit; Szene 6: Jesus zeigt, was er drauf hat

Schreckliche Nachricht! Lazarus, der Bruder von Marta und Magdalena, ist plötzlich gestorben. Erst vier Tage danach trifft Jesus mit den Jüngern und den anderen Jüngerinnen ein. „Wenn du da gewesen wärst, dann wäre Lazarus nicht gestorben!“ klagt Marta. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer mir vertraut, der muss den Tod nicht fürchten. Vertraust du mir, Marta?“ fragt Jesus.

Am Grab angekommen ist Jesus so traurig, dass er weint. Dann bittet er darum, den Stein vor dem Grab wegzuwälzen. „Lazarus, komm heraus!“ ruft er und siehe: Lazarus lebt!

„Tote auferwecken, das kann nur Gott“, sagen die Jünger und Jüngerinnen zueinander. „Was glaubt ihr, wer dieser Jesus ist?“ „Er ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ antwortet Simon Petrus.

Rahmenhandlung 9: Achtung, auf der Straße von Jerusalem nach Betfage kommt ihnen eine Demonstration entgegen; Szene 7: Es ergeht eine Anzeige wegen Sachbeschädigung im Tempel von Jerusalem, Abschnitt A: Der große Rausschmiss, Abschnitt B: Mit diesem Jesus ist es nicht auszuhalten

Was für ein triumphaler Einzug! Auf einem Esel reitet Jesus nach Jerusalem hinein. Menschen winken ihm mit Palmzweigen zu und rufen: „Hosanna! Jesus soll unser König sein!“

Im Tempel zu Jerusalem kommt es dann zum Eklat: Jesus wirft die Tische der Geldwechsler und Händler um und ruft: „Das Haus meines Vaters soll ein Haus des Gebetes sein! Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!“

Die Angehörigen des Hohen Rates sind not amused: Dieser Jesus muss weg! Judas, einer der Jünger, verspricht, ihnen dabei zu helfen.

Rahmenhandlung 10: Betanien liegt übrigens im Speckgürtel von Jerusalem; Szene 8: Endlich! Jesus wird gesalbt! (Nur blöd, dass es eine Frau gemacht hat, das zählt nicht)

Zurück in Betanien, wo Jesus und seine Jünger und Jüngerinnen während der Zeit in Jerusalem bei Marta und Lazarus untergekommen sind, klingt der aufregende Tag aus. Die Jünger und Jüngerinnen schwanken zwischen Euphorie und Angst: Wird das Reich Gottes nun Wirklichkeit werden oder werden die Feinde Jesu triumphieren? „Wohin ich auch gehen werde, mein Vater im Himmel wird mich nicht verlassen. Darauf vertraue ich“, sagt Jesus.

Da steht Magdalena auf und holt kostbares Nardenöl herbei. Damit salbt sie Jesus auf dem Kopf. Menschen wurden damals gesalbt, wenn sie König wurden, und sie wurden gesalbt, wenn sie begraben wurden. Was wird für Jesus gelten? König? Tod? Oder Beides?

Kinderwirklichkeit (Kurzfassung)

Der Samstagvormittag gibt folgende Themen her:

Einen König haben – Wer ist geeignet?

Da gibt es Überschneidungen mit dem Thema Nachfolge (siehe oben). Der Schwerpunkt liegt aber hier darauf, wem wir Macht übergeben, wer Macht über uns hat und was wir von denen erwarten, die Macht haben.

Gerechter Zorn – Wohin mit unseren Gefühlen, wenn der Hut brennt?

Ein schwieriges Thema. Es gibt Sachen, die machen uns traurig und wütend: Ungerechtigkeit, Krieg, Umweltverschmutzung … Emotionen motivieren, aber natürlich muss man da ganz schön aufpassen, dass man nicht eskaliert.

Anderen etwas Gutes tun – Sich gegenseitig stark machen

Einem anderen ein Kompliment machen, ihm etwas schenken … die Salbungsgeste Magdalenas bringt all das und viel mehr zum Ausdruck: Anerkennung für den König und Trost für den Gekreuzigten.

Samstagnachmittag

Szene 9: Das letzte Abendmahl, aber ohne Leonardo da Vinci

Das Paschafest, speziell den Sederabend, durfte man damals nur innerhalb der Stadtmauern Jerusalems feiern, und so hatte Jesus für diesen Abend einen Saal in Jerusalem organisiert. Das Fest der Befreiung aus Ägypten! Auch eine kleine Familie (die wir schon kennen, übrigens) hat sich Jesus und seinen Jüngern und Jüngerinnen spontan angeschlossen.

Seltsam, dass Jesus das geteilte Brot und den Kelch, aus dem alle trinken, plötzlich zu einem besonderen Zeichen macht: „Sooft ihr von diesem Brot esst und aus diesem Kelch trinkt verkündet ihr meinen Tod bis ich wiederkomme in Herrlichkeit.“

Auch die Kinder vom Kibiwe sind eingeladen, von diesem geteilten Brot zu essen.

Rahmenhandlung 11: Diskussionen auf dem Heimweg nach Betanien; Szene 10: Zugriff im Garten Getsemani erfolgreich verlaufen

Und dann nimmt die Katastrophe ihren Lauf: Auf dem nächtlichen Heimweg nach Betanien wird Jesus im Garten Getsemani von der Tempelwache festgenommen. Judas, der weiß, dass Jesus dort am Ölberg gerne eine Pause einlegt, hat sie dort hingeführt und mit einem Kuss den entscheidenden Hinweis gegeben, wen der zahlreich anwesenden Personen genau sie verhaften sollen.

Die Jünger und Jüngerinnen fliehen voller Angst und Schrecken.

Rahmenhandlung 12: Manchmal ist Dabeisein alles I; Szene 11: Kurzer Prozess am Freitagmorgen; Rahmenhandlung 13: Manchmal ist Dabeisein alles II

Alle Jünger und Jüngerinnen? Nein! „Ich bleibe bei Jesus. Ich bin seine Jüngerin und folge ihm nach. Ich kann ihm nicht helfen, aber ich lasse Jesus nicht allein“, sagt Magdalena. Auch die anderen Jüngerinnen fassen sich ein Herz und begleiten Jesus auf seinem schweren Weg.

Sie werden Zeuginnen, wie Pontius Pilatus, der römische Statthalter, am frühen Freitagmorgen Jesus zum Tod am Kreuz verurteilt und sie folgen Jesus, der das Kreuz zur Hinrichtungsstätte trägt.

Kinderwirklichkeit (Kurzfassung)

Solidarität – sich auf die Seite der Verlierer stellen

Verlierer – Loser zählen nicht viel auf dieser Welt. Genau dort aber, bei den Verlierern, finden wir Jesus. Magdalena und die anderen Jüngerinnen sind sich nicht zu schade, solidarisch mit Jesus zu sein, ungefährlich war das damals nicht und ist es heute auch nicht.

In den Kirchen, aber auch an vielen anderen Orten in Neufahrn gibt es Kreuze zu entdecken. Schon mal gesehen, was Jesus am Kreuz in der Alten Kirche auf dem Kopf hat?

Man kann am Samstagnachmittag noch einmal thematisch arbeiten, aber bei den meisten ist die Luft raus. Die 7. Klasse macht ihr Angebot, bestimmt gibt es noch Bastelsachen zum fertigmachen und wenn das Wetter hält, dann sollte man rausgehen.

Samstagabend

Rahmenhandlung 14: Rückblick auf einen schwarzen Tag; Szene 12: Der Tod war auch für Jesus und seine Botschaft der Hoffnung und des Gottesreiches endgültig

Was für ein schrecklicher Tag! Zutief erschüttert vom Tod Jesu am Kreuz sehen die Jüngerinnen, dass ihn ein Mitglied des Hohen Rates vom Kreuz abgenommen hat. Auch wenn dieser kein Anhänger Jesu ist, weiß er, was als frommer Jude seine Pflicht ist: Tote zu bestatten.

Er erlaubt den Jüngerinnen, aber auch der Mutter Jesu und dem Jünger Johannes, von Jesus Abschied zu nehmen, bevor er sich beeilt, Jesus in ein nahes Felsengrab zu bringen, da der Ruhetag, der Sabbat, bald beginnen wird.

Sonntagvormittag

Rahmenhandlung 15: Schaut mal! Die Sonne geht auf!; Szene 13: Grab, kaum benützt, günstig abzugeben

Die Jüngerinnen sind unermüdlich! Schon früh am Morgen des dritten Tages machen sie sich auf den Weg, um das Grab Jesu zu besuchen. Doch der Stein vor dem Grab ist weggewälzt, das Grab ist leer!

Ratlos holen die Jüngerinnen Johannes und Simon Petrus, aber auch die können nicht erklären, was passiert ist.

Während alle anderen wieder gehen, bleibt Magdalena weinend am leeren Grab zurück. Ein Mann spricht sie an: „Frau, warum weinst du?“ Magdalena ist verwirrt, spricht ihn als Gärtner an und bittet ihn, wenn möglich, dass er ihr zeige, wo er den toten Jesus hingebracht hätte.

Erst als der Fremde sie mit Namen anspricht, gehen ihr die Augen auf: „Jesus, du lebst!“ „Halte mich nicht fest, denn ich werde zu Gott, meinem Vater gehen. Aber du erzähle allen Menschen: Das Reich Gottes ist stärker als der Tod!“ antwortet Jesus.

Freudestrahlend macht Magdalena sich auf zu den Jüngern und anderen Jüngerinnen: „Ich habe den Herrn gesehen! Jesus lebt!“

  1. Natürlich kein Wein! ↩︎